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Unser Kükenprojekt

17.04.2019

Lange haben wir Kinder der Klasse 4 der Grundschule Mulda auf das Kükenprojekt gewartet. Am 18.03.2019 war es nun endlich soweit. Herr Kost, Vorsitzender des Rassegeflügelzuchtvereins Weigmannsdorf & Umgebung e.V., baute zunächst den Brutkasten in unserem Klassenzimmer auf und stellte die Bruttemperatur auf 38,3°C ein. Am nächsten Tag kam er im Sachunterricht in unsere Klasse und erklärte uns, wie das Projekt ablaufen sollte. Natürlich löcherten wir ihn mit Fragen, aber Herr Kost erklärte uns alles geduldig. Anschließend legte er mit uns gemeinsam 49 Zwerghuhneier in den Brutapparat ein. Von jetzt an sollten wir uns in den folgenden drei Wochen um die auszubrütenden Eier kümmern. Da wir dabei an verschiedenen Terminen eine ganze Menge an unterschiedlichen Aufgaben zu erfüllen hatten, schrieb Herr Kost uns dazu eine Liste. Diese legten wir neben den Brutkasten, um ja nichts zu vergessen. Täglich bestimmten wir zwei Kinder, die einen Tag lang alle anfallenden Aufgaben erledigen sollten. An den Wochenenden kümmerte sich Herr Kost selbst darum.

Die Hauptaufgabe war das Kühlen der Eier. Dazu mussten wir täglich für 10 Minuten den Deckel des Brutapparates öffnen. Herr Kost hatte uns dazu erklärt, dass das Huhn ja auch nicht rund um die Uhr auf den Eiern sitzen bleibt, sondern auch ab und zu zum Fressen aufsteht. Das Wenden der Eier erfolgte durch einen Motor im Brutkasten automatisch.

Am 26.03.2019 kam Herr Kost wieder zu uns in die Schule und durchleuchtete mit uns gemeinsam jedes einzelne Ei. Dabei konnten wir genau erkennen, welche Eier befruchtet waren. Die 17 unbefruchteten Eier musste Herr Kost leider aussortieren. Aber immerhin hatten wir ja noch 32 Eier übrig und waren nun sehr gespannt, was daraus einmal werden würde. Schließlich hatten die meisten Kinder unserer Klasse so etwas noch nie miterlebt.

Am 28.03.2019 befüllten wir dann eine von mehreren Wasserrinnen im Brutkasten, da ja die Henne beim natürlichen Ausbrüten der Eier auch Flüssigkeit absondert.

Als die Eier am 02.04.2019 zum zweiten Mal durchleuchtet wurden, mussten wir zum Glück keine abgestorbenen Eier entfernen.

Wir befolgten die Liste, die Herr Kost uns geschrieben hatte, ganz genau und befüllten am 05.04.2019 auch noch die weiteren Wasserrinnen. Damit erhöht man die Luftfeuchtigkeit im Brutkasten und erleichtert den Küken so das Durchbrechen der Schale beim Schlüpfen.

Ab dem 06.04.2019 wurden die Eier nicht mehr gekühlt. Außerdem stellte Herr Kost den Motor zum Wenden der Eier ab und erhöhte die Bruttemperatur auf 38,5°C.

Nach unserer Liste sollten die Küken am 08.04.2019 schlüpfen. Am Wochenende davor waren wir alle sehr aufgeregt und gespannt, ob die Küken sich auch an den Plan halten würden. Dann konnten wir es am Montag kaum erwarten, endlich in unser Klassenzimmer zu kommen. Alle rannten als erstes zum Brutapparat. Begeistert konnten wir feststellen, dass ein Ei bereits angehackt war und ein zweites einen Riss hatte. Wenn wir ganz still waren, konnten wir auch schon ein leises und zartes Tschilpen hören. Innerhalb der ersten Unterrichtsstunde schlüpfte dann tatsächlich das erste Küken und im Laufe des Vormittags folgten ihm noch weitere drei. Wir waren sehr stolz, als in den Pausen auch die Kinder der anderen Klassen zu uns kamen, um unsere Küken beim Schlüpfen zu beobachten. Am nächsten Morgen hatte Herr Kost das Kükenheim in unserem Klassenzimmer aufgebaut und es wurde bereits von 18 putzmunteren Küken bewohnt. Im Brutkasten daneben befanden sich noch 9 Eier und 5 gerade geschlüpfte Küken. Herr Kost hatte uns erklärt, dass die Küken nach dem Schlüpfen ganz nass sind und deshalb noch einige Stunden im Brutapparat bleiben müssen. Erst wenn ihr Gefieder schön trocken und flauschig ist, können sie in das Kükenheim umziehen. Am Mittwochmorgen wohnten dann 28 Küken darin. Vier hatten also leider nicht die Kraft, die Schale zu durchbrechen. Aber über die geschlüpften 28 Küken waren wir sehr glücklich. In den folgenden drei Tagen hegten und pflegten wir sie liebevoll.

 

Am 12.04.2019 war dann der letzte Tag unseres Kükenprojekts angebrochen und wir mussten uns schweren Herzens von unseren Lieblingen verabschieden. Mit dem Einverständnis ihrer Eltern durften drei Kinder unserer Klasse die Küken mit nach Hause nehmen. Daher konnten wir uns damit trösten, dass die Küken bei unseren drei Klassenkammeraden ein liebevolles zu Hause finden werden.

Vielen Dank an Herrn Kost, dass er uns dieses eindrucksvolle Erlebnis ermöglicht hat.

 

Die Kinder der Klasse 4 der Grundschule Mulda

 

Bild zur Meldung: Unser Kükenprojekt